Kapitel 16. Multimedia

Inhaltsverzeichnis

16.1 Sound
16.1.1 Soundkarte einrichten
16.2 Xmms
16.2.1 „Skins
16.2.2 Hauptfenster
16.2.3 Titelliste (Playlist)
16.2.4 Equalizer
16.2.5 Voreinstellungen
16.2.6 Xmms von der Kommandozeile
16.2.7 Formate
16.2.8 Xmms und Netscape
16.3 Zinf
16.4 Gqmpeg
16.5 Grip
16.6 Videobearbeitung
16.6.1 iLink/Firewire/IEEE1394
16.6.2 dvgrab
16.6.3 Kino
16.7 TV-Karten
16.7.1 xawtv
16.7.2 alevt
16.8 Videoplayer
16.8.1 Xine
16.9 Videokonferenzen
16.9.1 GnomeMeeting
16.10 CD-ROMs & DVDs
16.10.1 Hardware
16.10.2 Kernel
16.10.3 Software

Auch der Bereich Multimedia hat bei GNU/Linux längst Einzug gehalten. Neben Soundkarten sind hier insbesondere TV-Karten, DVDs und natürlich die Videobearbeitung zu nennen.

16.1 Sound

16.1.1 Soundkarte einrichten

Um eine Soundkarte unter Debian GNU/Linux zu aktivieren, müssen Sie die nötigen Treiber als Module laden oder fest in den Kernel einkompilieren. Bei einer Soundkarte gibt es keinen Grund, die Treiber nicht als Module zu laden: Eine Soundkarte wird normalerweise nicht beim Systemstart benötigt und kann also problemlos später als Modul geladen werden.

GNU/Linux unterstützt eine Vielzahl von Soundkarten; Sie müssen also zunächst herausfinden, welche Soundkarte sich in Ihrem Rechner befindet. Wenn Sie ein Motherboard mit integriertem Soundchip verwenden oder GNU/Linux auf einem Notebook verwenden wollen, werden Sie keine eigene Soundkarte als Steckkarte in Ihrem Rechner finden. Wenn sich eine Steckkarte in Ihrem Rechner befindet, hilft oft ein Blick auf die auf der Karte aufgedruckten Angaben. Viele Karten und Chipsätze sind zu den sehr verbreiteten Soundblaster“-Karten kompatibel; diese verwenden das Kernelmodul sb. Sehr verbreitet sind ebenso Karten, die das Modul es1371 verwenden; zu diesen gehören auch einige preiswertere Soundblaster-Modelle.

Für alle Soundkarten müssen Sie jedoch zuallererst das Modul soundcore laden, am einfachsten mit dem Kommando modprobe soundcore. Dieses stellt Funktionalitäten zur Verfügung, die von allen weiteren Treibern für Soundkarten benutzt werden. Laden Sie danach das benötigte Modul für Ihre Soundkarte, beispielsweise mit modprobe es1371. Ob das Laden der Module erfolgreich war, sehen Sie schon auf der Kommandozeile; ein Blick in die Datei /var/log/syslog verrät Ihnen aber noch mehr Details.

Wenn Sie eine ältere Soundkarte verwenden, die in einem der ISA-Steckplätze Ihres Rechners untergebracht ist, dann müssen Sie eventuell beim Laden des Moduls weitere Parameter wie zum Beispiel den benötigten Interrupt dieser Karte angeben. Bei neueren Karten, die im PCI-Steckplatz des Rechners untergebracht sind, ist dies nicht der Fall.

Damit ist die eigentliche Installation der Soundkarte bereits abgeschlossen. Wenn Sie weitere Funktionen der Karte nutzen wollen (wie zum Beispiel eine MIDI-Schnittstelle), so kann es notwendig sein, weitere Module zu laden.

Die Funktionsfähigkeit der Karte und der geladenen Treiber können Sie sehr leicht von der Kommandozeile aus feststellen. Auch Soundkarten werden unter GNU/Linux, wie alle anderen Geräte auch, über Gerätedateien angesprochen. Mit dem Kommando cat können Sie eine Sounddatei einfach über die Gerätedatei /dev/audio zur Soundkarte schicken. Meist wurde während der Installation von Debian GNU/Linux bereits die eine oder andere Sounddatei auf Ihrem Rechner installiert; Sie können diese mit dem Kommando locate .wav suchen und eine dieser Dateien dann ausgeben lassen. Hier ein prinzipielles Beispiel; passen Sie dieses bitte an Ihre Gegebenheiten an:

fr@linux:~$ locate .wav
/usr/share/sounds/logout.wav
/usr/share/sounds/panel/slide.wav
/usr/share/sounds/phone.wav
...

fr@linux:~$ cat /usr/share/sounds/logout.wav > /dev/audio

Wenn dieser Test erfolgreich ist, können Sie sich an die weitere Arbeit machen und einige der im Folgenden vorgestellten Programme ausprobieren.