Zuallererst fragen wir nicht "Was bedeutet dies für mich?" sondern "Was hat es für den ursprünglichen Autoren bedeutet?"; später können wir fragen "Was bedeutet es für mich?" Wir müssen den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund des Autoren und der Empfänger in Betracht ziehen.
"3 Tage & 3 Nächte" (Mt.12,40) haben zur "MittwochsKreuzigungstheorie" geführt, besonders der Kult der Armstrongism. Anm. des Übers.: Leider weiss ich nicht, was Armstronism für ein Kult ist. Wie konnte Jesus am Freitag sterben und am Sonntag Morgen auferstehen ("...am dritten Tage auferstehen" (Mt. 16,21))? Genaue Bedeutungen von "drei" oder "Tagen" helfen nicht, den scheinbaren Widerspruch zu erklären.
Wir benötigen einen geschichtlichen Leckerbissen: Die Juden zählten jeden Teil eines Tages als vollen Tag, so wie wir Eimer Wasser zählen würden (wenn wir sechs und einen halben Eimer Wasser hätten, würden wir sagen dass es sieben Eimer Wasser sind sogar wenn der letzte nur teilweise voll ist). Dies istdie jüdische Art. Jeder Teil eines Tages wurde als voller Tag gezählt, Tage begannen um 18h und endeten um 6h. Freitag von 15h bis 18h = 1. Tag. Freitag von 18h bis Samstag 18h = 2. Tag. Samstag 18.00h bis Sonntag vielleicht 5h = 3. Tag. Die Auslegung im kulturellen Kontext bringt uns aus den Schwierigkeiten heraus.
1. Mose 15,7-21. Der historische Zusammenhang ist, dass das teilen von Tieren in zwei Teile und dass nachfolgende Gehen zwischen ihnen der normale Weg zu Abrahams Zeit war, einen Vetrag zu schließen. Beide Vetragspartner gingen dazwischen hindurch, den Pfand nehmend, dass Zerstückelung auf sie kommen solle, wenn sie nicht ihren Teil des Vertrages halten. Aber in diesem Falle geht nur Gott hindurch, was dies zu einem einseitigen Vetrag macht.